Freitag, 3. Juni 2011

SUPERSTITION = ABERGLAUBE

Man findet hier in Thailand überall Amulette, heilige Tattoo´s und Geisterhäuser. Die Thais sind sehr von Ehrfurcht und Angst den Geistern gegenüber geprägt und lassen nichts unversucht sich mit diesen zu arrangieren. So werden Haeuser, Geschaefte oder Fahrzeuge erst dann bewohnt oder genutzt, wenn sie gesegnet wurden. Selbst die Flugzeuge der Internationalen Fluggesellschaft Thai Air dürfen erst ihren Dienst antreten, nachdem sie von Mönchen in einer grossen Zeremonie gesegnet wurden. Selbst ein einfacher Zwirnsfaden ( Sa Khot ), der von einem Mönch gesegnet wurde , verspricht Schutz und Glück. In Thailand wird daran geglaubt, dass ungerade Zahlen mehr Glueck bringen als gerade. Die Nummer 9 ist hier die absolute Gluecksnummer und man findet sie so gut wie an jedem Nummernschild und an Haeusern. Eine kleine Geschichte dazu: Als wir in unser neues Haus gezogen sind, hatten wir als Hausnummer die 261/64. Eines Tages kam unsere Vermieterin und brachte neue Nummern am Haus an. Sie erklaerte uns, dass die alte Nummer kein Glueck bringt und sie deshalb entschieden haben, sie zu aendern. So hatten wir ab sofort die Hausnummer 261/91. Ich hab damals gegruebelt, ob so etwas in Deutschland ueberhaupt moeglich waere. Man kann doch nicht einfach die Nummer aendern, wie man moechte, oder? Aber wir sind in Thailand und da sind Dinge moeglich und man staunt immer wieder. Aber zurueck zum Aberglauben. Hier sind ein paar Gebote, die den Alltag der Thailaender praegen. Einige werden euch vieles besser verstehen lassen und manche werden euch sicher zum schmunzeln bringen:

- Mittwoch ist ein Unglückstag, an ihm werden keine Reisen, Unternehmungen oder Umzüge begonnen. Das bringt grosses Unglück. In ländlichen Gegenden haben sogar Friseure am Mittwoch geschlossen , weil eh niemand kommt.

- Rahu Kin Chan ( Mondfressergeist ) Bei Mondfinsternissen versucht dieser Geist den Mond zu verschlingen. So werden bei Beginn einer Mondfinsternis alle geweckt, um gemeinsam Lärm zu machen und den Geist zu vertreiben. Schwangere Frauen müssen sich eine Nähnadel an die Bluse stecken, da sonst der Geist in das Ungeborene übergehen kann.

- Phii Pungtai , dieser Geist hängt sich an Sternschnuppen. Sie glauben dass es eine Seele ist, die wiedergeboren wird. Man sollte niemanden darauf aufmerksam machen, wenn man eine Sternschnuppe sieht, da die Wiedergeburt sonst scheitern könnte.

- Sitzt eine Schwangere auf einer Türschwelle, wird sie eine schwere Geburt haben

- Bezeichnet eine Schwangere andere Kinder als hässlich, so wird sie selbst ein hässliches Kind bekommen

- Isst eine Schwangere Früchte, die zusammengewachsen sind, so wird sie Zwillinge bekommen.

- Schlangen würden Schwangere niemals beissen.

- Kriecht eine Schwangere unter den Bauch eines Elefanten , so wird sie eine leichte Geburt haben. Selbst in Bangkok zahlen viele den Elefantentreibern Geld dafür, dass sie unter einem Elefanten durchkriechen dürfen.

- Beim Kochen sollte die Tochter des Hauses niemals singen, sie bekommt sonst einen alten Mann.

- Beim Essen sollte nicht gesagt werden, das es gut schmeckt. Wenn das die Geister hören, könnten sie diese Person mit Bauchschmerzen bestrafen.

- Kinder werden immer als hässlich bezeichnet, damit die Geister nicht aufmerksam auf sie werden und sie mit Neid peinigen.

- Wenn Glühwürmchen ins Haus fliegen, werden Gäste kommen.

- Stösst du beim Essen auf, denkt jemand an dich.

- Beim Essen mit der Familie sollte man nicht gleichzeitig aufhören, da man sonst zusammen sterben wird.

- Hört man beim Verlassen des Hauses einen Gecko rufen, dann sollte man seine Pläne besser verschieben, es könnte etwas Schlimmes passieren.

- Sieht man unterwegs tote Tiere, sollte man keine Bemerkung darüber machen, sonst könnte einem ein Unheil wiederfahren.

- Bei einer Hochzeit darf kein Geschirr kaputt gehen, da die Ehe sonst in Scheidung endet.

- Wird beim Hochzeitsessen das Essen für die Mönche ausgegeben, so fassen Braut und Bräutigam beide den Schöpflöffel zur selben Zeit an. Wer am Dichtesten zur Schöpfstelle greift, wird in der Ehe das Sagen haben.

- Am Hochzeitstag wird das Ehepaar von alten Frauen, die eine lange Ehe geführt haben, mit einer Matte oder einem kleinen Teppich geschlagen. Daraufhin werden sie eine lange und glückliche Ehe haben.

- In der Hochzeitsnacht versuchen beide Ehepartner als letztes einzuschlafen, da der, der zuletzt einschläft , auch als Letzter stirbt.

- Wer seine Finger- oder Fußnägel abends oder nachts schneidet, wird sich in einen bösen Menschen verwandeln.

- Fegt man nachts die Wohnung oder das Haus, darf der Schmutz niemals aus dem Haus geworfen werden ( erst am nächsten Morgen ) , da sonst Geld niemals lange im Haus bleiben wird.

- In der Dämmerung beginnen Geister die Erde heimzusuchen, deshalb sollte man nie beim Übergang von Tag zur Nacht einschlafen, es könnte sein, dass die Geister in den Schlafenden eindringen.

- Unterschreibe niemals ein Dokument mit einem roten Stift. Es bedeutet dein eigenes Todesurteil. Rot ist die Farbe des Blutes. Auch Briefe sollten weder in Rot geschrieben noch adressiert werden. Die Bestatter schreiben den Namen des Verstorbenen in Rot auf den Sarg.

- Leichen wird eine Geldmünze in den Mund gelegt , damit sie bei der Seelenwanderung nicht ganz bargeldlos dastehen. Nachdem sie verbrannt wurden, versuchen die Angehörigen die Münze in der Asche zu finden, sie bringt grosses Glück.

- Wenn das Alter an den Sarg geschrieben wird, werden oft ein paar Jahre dazu geschummelt, um den Geistern einen Denkzettel zu verpassen.

- Frauen, deren Brüste gerade nach vorne zeigen, werden als "Gattenfresserinnen" ( Khon kin pua ) bezeichnet. Ihnen werden die Ehemänner wegsterben.

- Erscheint in einem Haus ein kleiner Sand- oder Ameisenhaufen, bringt das Glück.

- Man sollte nie auf die Schwelle eine Hauses treten, sondern immer darüber hinweg, um die Geister im Haus nicht zu verstören.

- Zuckt das rechte Augenlid, wird die Person weinen.

- Zuckt das linke Augenlid, wird die Person lachen.

- Um den Charakter einer Frau zu beurteilen, muss man sie beim Kochen beobachten. Ist sie beim Umgang mit Stössel und Mörser hektisch, hat sie ein „Heisses Herz“. Das bedeutet die Ehe wird sicherlich problematisch, aber sie hat auch Feuer im Blut. Arbeitet sie ruhig mit dem Stössel, ist sie umsichtig und anständig.

- Ist ein Kind regelmässig krank, so schert man ihm den Kopf und laesst nur einen kleinen Zopf am Oberkopf dran.

- Grosse Ameisenhaufen und Bäume sind Wohnorte von Geistern.


Ich hoffe, dass Euch dieser Bericht gefallen hat und sende Euch liebe Gruesse aus dem heute grauen und verregneten Phuket

Eure


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